Ja! Ich lerne Klavier spielen! — Hat man diese Entscheidung erst einmal getroffen, stellt sich zu allererst die Frage: welche Art von Instrument eignet sich am Besten für mich?
Um dir dabei etwas zu helfen, habe ich hier einige Vor- und Nachteile von Klavier, E‑Piano und Flügel zusammengestellt.
E‑Piano
Oft ist es so, dass man sich seines Vorhabens noch nicht so sicher ist und nicht gleich in den erstbesten Klavierladen geht und sich erstmal ein teures akustisches Klavier zulegt.
Wenn du dir nicht 100%ig sicher bist, dass Klavierspielen in Zukunft zu deinem Leben gehört, sind E‑Pianos eine gute Wahl.
Auch wenn E‑Pianos in Sachen Spielfreude nicht an akustische Klaviere oder einen Flügel herankommen, so kann man auf jeden Fall die ersten Schritte (sagen wir die ersten 1 – 3 Jahre, je nach Voranschreiten) gut mit ihnen auskommen.
Möglicherweise auch länger — elektronische Klaviere aus dem höheren Preissegment (ab 1000€) werden durchaus auch von Musikstudenten zum regelmäßigen Üben benutzt.
Man sollte ein E‑Piano (auch „Digitalpiano” oder „Stage-Piano” genannt) jedoch nicht mit einem Keyboard verwechseln.
Bei einem Keyboard gibt es in der Regel keinen Tastenwiderstand. Dieser ist jedoch für das Erlernen des Klavierspiels, insbesondere für die Entwickelung einer gesunden und ökonomischen Spielweise die absolute Grundvoraussetzung!
Man sollte beim Kauf also sicherstellen, dass das E‑Piano gewichtete Tasten hat (nicht zu Verwechseln mit der „Anschlagsdynamik”, die nur dafür sorgt, dass leicht angeschlagene Tasten leise klingen und stark angeschlagene laut).
Vorteile eines Digitalpianos:
Nachteile:
Klavier
Die Vor- und Nachteile eines Akustik-Pianos sind den oben genannten Punkten genau entgegengesetzt.
Vor allem beim Spaßfaktor ist ein akustisches Klavier dem E‑Piano weit voraus, vorausgesetzt es wird regelmäßig gestimmt und gewartet (1−2 Mal im Jahr, Kosten ca. zwischen 75 und 120 Euro).
Vorteile eines Klaviers:
Nachteile:
Die regelmäßigen Stimmungen sind wirklich wichtig — ein ungestimmtes Klavier ist der Entwicklung eines guten Gehörs äußerst abträglich — man übt dann gewissermaßen „schiefe” Töne ein.
Flügel
Wer einen noch größeren finanziellen Puffer hat, für den kommt natürlich auch ein Flügel in Frage.
Der Hauptunterschied zum Klavier ist neben dem meistens (jedoch nicht immer) besseren Klang auf jeden Fall die konstruktionsbedingt bessere Mechanik. Diese liegt bei einem Flügel auf einer Linie mit den Tasten — anders als bei einem Klavier, wo sie aufgrund der Bauweise vertikal zu den Tasten liegt.
Das Tastengewicht einer Flügel-Mechanik ist über den gesamten Tastenweg meist gleichmäßiger verteilt als auf einem Klavier und ist aus diesem Grund besonders förderlich für die Entwicklung einer gesunden Spielweise.
Darüber hinaus ist die Flügelmechanik — ebenfall konstruktionsbedingt — schneller, was Repetitionen auf einer Taste angeht. Hat man ein bestimmtes technisches Niveau erreicht, so merkt man das überdeutlich.
Es gibt zwar auch Klaviere im höheren Preissegment, die die Nachteile des Klaviers im Vergleich zum Flügel gut gelöst haben, doch sind mir solche bisher nur sehr selten begegnet.
Diese Klaviere liegen meiner Erfahrung nach meist auf demselben Preisniveau wie ein günstiger gebrauchter Flügel (ab 7000 €).
Vorteile eines Flügels:
Nachteile:
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Foto rechts unten (letztes Bild auf der Seite): © Th. Kemnitz / pixelio.de
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