6 Vorteile, die erwachsene Klavier-Anfänger gegenüber Kindern haben

6 Vorteile, die erwachsene Klavier-​Anfänger gegenüber Kindern haben | PianoTube

Vie­le Men­schen bedau­ern als Erwach­se­ne, dass sie mit dem Kla­vier­spie­len auf­ge­hört haben oder nie die Mög­lich­keit hat­ten es zu ler­nen. Das ist aber gar nicht so tra­gisch, denn es gibt durch­aus eini­ge Vor­tei­le, erst als Erwach­se­ner mit dem Kla­vier­spiel anzu­fan­gen. Ich habe die 6 wich­tigs­ten für dich herausgesucht:

1. Man trifft die Entscheidung bewusst

Wenn man als Erwach­sener mit dem Kla­vier spie­len anfängt, dann trifft man die­se Ent­schei­dung bewusst. 

Man weiß, wor­auf man sich ein­lässt.

Nr.1 – Man trifft die Ent­schei­dung bewusst | PianoTube

Auf­grund der eige­nen Lebens­er­fah­rung ist man sich dar­über im Kla­ren, „wie” man die Sache anpa­cken muss: Übe­zei­ten fest­le­gen, über einen bestimm­ten Zeit­raum kon­ti­nu­ier­lich dran blei­ben und nicht unbe­dingt viel, aber dafür regel­mä­ßig üben. 

Auf­grund der intrinsi­schen Moti­va­ti­on (man will die Sache von sich aus, und nicht, weil jemand ande­res es von einem erwar­tet) bringt man viel mehr poten­ti­el­le Aus­dau­er und Wil­lens­kraft mit — die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen, um Kla­vier spie­len zu lernen! 

2. Man kann sich seine Lehrerin oder seinen Lehrer selbst aussuchen

Nr.2 – Man kann sich seine Leh­re­rin oder sei­nen Leh­rer selbst aussuchen | PianoTube
Ein wei­te­rer gro­ßer Vor­teil, als Erwach­se­ner mit dem Kla­vier­spiel anzu­fan­gen ist, dass man sich sei­ne Leh­re­rin oder sei­nen Leh­rer selbst aus­su­chen kann. 

Ler­nen funk­tio­niert am bes­ten, wenn man dem Leh­rer ver­traut, sich ernst genom­men fühlt und ein Mit­be­stim­mung­recht hat. 

Vie­le Kin­der oder Jugend­li­che haben meist kei­ne Wahl — die Eltern suchen einen Leh­rer aus der nächs­ten Umge­bung und erfah­ren meist gar nicht, dass der Jugend­li­che mit dem Leh­rer oder der Leh­re­rin abso­lut nicht auf einer Wel­len­län­ge ist. Da ver­geht vie­len Jugend­li­chen nicht nur die Lust am Kla­vier­spie­len, es ist für sie auch eine nicht zu unter­schät­zen­de psy­chi­sche Belastung.

3. Man kann sich die Musikstücke selbst aussuchen

Nr.3 – Man kann sich die Musik­stü­cke selbst aussuchen | PianoTube
Man wird kaum ein guter Kla­vier­spie­ler, wenn man immer nur Stü­cke spie­len muss, auf die man gar kei­ne Lust hat. Gera­de wenn man älter ist, will man sich durch die Musik aus­drü­cken. Das geht schlecht, wenn man kei­ne Ver­bin­dung zu den Stü­cken hat, die man spie­len „muss”.

Kin­der wer­den oft nicht gefragt. Man ver­traut als Eltern­teil den Leh­rern und ihrem päd­ago­gi­schen Sach­ver­stand. Inter­es­san­te Stü­cke, die der Schü­ler „mag” müs­sen nicht an ers­ter Stel­le auf dem Lehr­plan ste­hen, so glaubt man.

Als Erwach­se­ner kann man sich von Anfang an mit dam Leh­rer dar­über ver­stän­di­gen, wel­che Stü­cke man ler­nen will.

4. Man entscheidet selbst wann, wie lange und wie intensiv man übt

Nr.4 – Man ent­schei­det selbst wann, wie lange und wie inten­siv man übt | PianoTube
Vie­le Kin­der und Jugend­li­che tref­fen nicht selbst die Ent­schei­dung, ein Instru­ment zu erler­nen, son­dern wer­den von ihren Eltern dazu über­re­det. Die Eltern sind es auch, die den Leh­rer aus­su­chen und schließ­lich sind sie es auch, die die meis­te Zeit dar­über ent­schei­den, wann und wie lan­ge man üben sollte. 

So gut die Absicht dahin­ter auch sein mag — vie­len Jugend­li­chen wird so die Mög­lich­keit genom­men, eine eige­ne Ver­bin­dung zu ihrem Kla­vier­spiel auf­zu­bau­en. Kei­ne guten Vor­aus­set­zun­gen, um Lern­fort­schrit­te zu machen, geschwei­ge denn, um lang­fris­tig moti­viert zu bleiben.

Als Erwach­se­ner kann man nicht nur selbst bestim­men wann und wie lan­ge man übt — man tut es sogar freiwillig!

5. Man kann sich selbst motivieren

Nr.5 – Man kann sich selbst motivieren | PianoTube
Wenn Kin­der kei­ne Lust zu üben haben, dann üben sie nicht.

Wenn man als Erwach­se­ner mal kei­ne Lust hat zu üben, kann man sich selbst moti­vie­ren und den Fokus zurück­ge­win­nen, indem man sich sei­ne eige­nen Erfah­run­gen zum The­ma Ler­nen ins Gedächt­nis ruft, z.B.:

  • Aus Erfah­rung weiß ich, dass mein Dran­blei­ben belohnt wird — schließ­lich ist aller Anfang schwer.
  • Das Kla­vier spie­len ist eine Fer­tig­keit wie jede ande­re auch — Übung macht auch hier den Meister.

6. Man begreift abstrakte Konzepte, die das Lernen erleichtern

Nr.6 – Man begreift abs­trakte Kon­zepte, die das Ler­nen erleichtern | PianoTube
Kin­der erken­nen z.B. sich wie­der­ho­len­de Ele­men­te in ver­schie­de­nen Stü­cken nicht sofort und müs­sen sie so immer wie­der „von vor­ne” lernen.

Als Erwach­se­ne erken­nen wir Mus­ter viel schnel­ler und ler­nen des­halb schneller. 

Das liegt zum einen an dem im Alter ent­wi­ckel­ten ratio­na­len Ver­ständ­nis und zum ande­ren dar­an, dass wir im Lau­fe unse­res Lebens schon ziem­lich vie­le Musik­stü­cke gehört haben und so har­mo­ni­sche und melo­di­sche Mus­ter schnel­ler mit unse­ren Hör­ge­wohn­hei­ten ver­knüp­fen können.

Ein Kind inter­es­siert sich auch eher wenig dafür, in wel­cher Bezie­hung die­se oder jene Töne zuein­an­der stehen. 

Als Erwach­se­ner kann man, indem man sei­ne musik­theo­re­ti­schen Kennt­nis­se schult, Musik­stü­cke schnel­ler erlernen. 

So reicht der Hin­weis „jetzt kommt ein Aus­schnitt einer D‑Dur-Tonleiter” aus, um ohne nach­zu­den­ken eine Ton­fol­ge zu spie­len — und sich auch spä­ter dar­an zu erin­nern. Statt sich Note für Note ein­zeln ein­zu­prä­gen, merkt man sich nur „D‑Dur-Tonleiter”. Kin­dern fällt die Umset­zung sol­cher Erkennt­nis­se sehr viel schwerer.

Jetzt bist du gefragt!

Haben dich die Argu­men­te über­zeugt? Wenn nein, dann schreib uns in die Kom­men­ta­re wie­so nicht. Wel­che Beden­ken hast du noch?

Viel­leicht kann die­ser klei­ne Test dei­ne Beden­ken zerstreuen? 😉

Bist du zu alt, um Kla­vier spie­len zu lernen?

Hast du es viel­leicht schon mal ver­sucht Kla­vier spie­len zu ler­nen und wie­der auf­ge­hört? Wenn ja, wie­so hast du aufgehört?

Oder viel­leicht hast du gene­rell wei­te­re Anre­gun­gen, Ergän­zun­gen oder einen Feh­ler gefunden? 

Wir freu­en uns auf dei­nen Kommentar!

  • Margarita Gross | PianoTube
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