Übersicht
- Sei Dein eigener Lehrer
- Behalte denselben Fingersatz bei
- Lege Stütztöne fest
- Festige das Stück am Anfang und am Ende der Übe-Sitzung
- Vergrößere Deine „Chunks”
11. Sei Dein eigener Lehrer
Wer kennt das nicht: Zuhause klappt alles perfekt, doch kaum will man es vorspielen, gelingt nichts mehr. Das liegt u.a. daran, dass wir beim Üben nicht so kritisch mit uns sind, wie wir es wären, wenn ein Lehrer neben uns sitzen würde.
Stell Dir vor, ein Klavierprofessor sitzt beim Üben immer neben Dir. Worauf würde er achten während Du spielst?
Zum Beispiel darauf:
12. Behalte denselben Fingersatz bei
Wenn Du ein Stück nachhaltig und jederzeit abrufbar abspeichern möchtest – oder wenn Du ein Stück einfach nur sehr schnell lernen möchtest – dann solltest Du immer denselben Fingersatz verwenden. (Es mag Ausnahmen geben, die auch ohne festen Fingersatz Stücke schnell und sicher lernen — aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Schüler, die davon überzeugt sind, sie brauchen keinen festen Fingersatz, am Ende unheimlich davon profitieren.)
Darum ist das Erste, was Du tun solltest, wenn Du ans Üben eines neuen Stücks gehst, Dir einen bequemen Fingersatz auszudenken und ihn sofort unter die einzelnen Noten zu schreiben.
Probiere am besten mehrere verschiedene Fingersätze aus und behalte den bequemsten. Sollte sich im Verlauf des Übens mal ein gesetzter Fingersatz als nicht so passend herausstellen, dann verbessere ihn sofort — später wirst Du Dich vielleicht nicht mehr daran erinnern und musst von Neuem suchen.
13. Lege Stütztöne fest
Beim Spielen kannst Du nicht permanent Note für Note vorausdenken, insbesondere dann nicht, wenn sehr viele schnelle Noten hintereinander kommen — das wäre viel zu langsam.
Darum ist es besonders bei sehr schnellen Passagen sinnvoll Stütztöne festzulegen. Wenn Du diese Stütztöne sicher treffen kannst, musst Du anschließend nur noch die Zwischenräume ausfüllen.
14. Festige das Stück am Anfang und am Ende der Übe-Sitzung
Beim Üben geht es immer zum einen um das korrekte Einprägen von einzelnen Noten, einzelnen Abschnitten bis hin zum ganzen Stück und zum anderen um das Festigen des Erlernten auf.
Während man beim Üben vermeiden sollte, das ganze Stück von Anfang bis Ende durchzuspielen, ist es am Beginn und am Ende jeder Übe-Sitzung sinnvoll, das Stück jeweils 1 Mal mit absoluter Konzentration und in dem Tempo durchzuspielen, bei dem Du sicher weißt, dass Du keine Fehler machen wirst.
Wenn Du das beherzigst, dann speichert Dein Gehirn die richtigen Noten und das entspannte Gefühl beim Spielen ein und Du kannst es beim nächsten Mal genau so abrufen, wie Du es verabschiedet hast.
15. Vergrößere Deine „Chunks”
Um so effizient wie möglich zu üben ist es wichtig zu wissen, wie das Gehirn Informationen verarbeitet.
Ein amerikanischer Forscher hat herausgefunden, dass unser Gehirn Informationen in Gruppen verarbeitet und dass es sich mit mehreren Gruppen gleichzeitig beschäftigen kann. Um genau zu sein: mit 7 plusminus 2. Diese Einheiten hat er „chunks(Gefäß, Ballung, Bündel)” genannt.
Das ist gut zu wissen, denn beim Spielen kannst Du nicht permanent Note für Note vorausdenken, vor allem, wenn sehr viele schnelle Noten hintereinander kommen — das ginge einfach zu langsam. Darum ist es sinnvoller, die notwendigen Informationen für einen bestimmten Lauf bzw. Ablauf gebündelt abzuspeichern. Das erleichtert sowohl das Lernen als auch das spätere Abrufen.
Deine Aufgabe ist es nun, während Deiner Arbeit an einem Stück immer wieder kleinere Einheiten zu größeren zusammenzufassen.
Indem Du bereits vertrautes Material in einen immer größeren Zusammenhang stellst, werden auch die chunks immer größer.
Jetzt bist du gefragt!
Haben Dir die Tipps gefallen? Hast Du den ein oder anderen vielleicht schon selbst ausprobiert?
Wenn ja, wie sind Deine Erfahrungen?
Teile sie doch mit uns in den Kommentaren! 🙂
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